Wer selbst fotografiert, macht sehr schnell die Erfahrung, wie unendlich mühsam es ist, zu einem Bild zu kommen.
Und paradoxerweise findet sich je weniger
, je mehr man sich anstrengt, je mehr man will. Kein Bild lässt sich zwingen.
Die Dinge sind sehr mächtig. Sie entscheiden, ob sie sich für ein Bild hergeben wollen.

Was ergibt sich?

Mich sprechen Dinge an, wenn sie begonnen haben, sich aus dem ihnen zugedachten Bedeutungsgefüge zu lösen. Wenn sie plötzlich und erstaunlicherweise nicht mehr nur der Inhalt sind, den man sich normalerweise für sie ausdenkt. Wenn sie sich quasi emanzipiert haben, um nunmehr eigene Wege zu gehen, und sich zu Neuem zusammentun.

Eine solche Konstellation, taucht sie einmal auf, aber sie taucht äußerst selten auf, hat etwas ungeheuer Anziehendes, fast Magisches.

Es geht also darum, aus eigentlich Unzusammengehörigem, Zufälligem ein Drittes herauszusehen, das von niemandem so intendiert war, aber wie gewollt wirkt, wie komponiert, wie gezielt erfunden.

Das Problem: der Fotograf kann nichts, aber auch gar nichts hinzutun oder wegnehmen. Nichts lässt sich verschönern, nichts übermalen, selten etwas wiederholen. Wenn die Mauer einen Meter zu lang ist, ist sie es eben. Und wenn der Mast an der 'falschen' Stelle steht, steht er da. Und es ist eben kein Bild.

Darum versteht es sich, dass die Bilder gänzlich unmanipuliert sind.

Kein Arrangement, keine nachträglichen Veränderungen. Der Ausschnitt ist genauso im Sucher bereits festgelegt worden, wie er auf dem fertigen Bild zu sehen ist. Dies zeigt der mitbelichtete schmale schwarze Filmrand. In der Dunkelkammer werden lediglich die traditionellen Verfahren zur Kontraststeuerung verwendet:
Gradation. Abwedeln. Nachbelichten
.